Schaffe ich die Tour durch das Höllental auf die Zugspitze? Bin ich fit genug und habe das technische Können, um an einer geführten Tour teilnehmen zu können?
Für jeden, der sich diese Fragen stellt, ist dieser 2-tägige Kurs inkl. Führung genau das Richtige, da er am ersten Tag viele Inhalte vermittelt und das vorhandene Können der Teilnehmer feststellt. Am zweiten Tag wird dann die Tour auf die Zugspitze von der Höllentalangerhütte aus in Angriff genommen.
Die Vorteile liegen bei diesem Ablauf auf der Hand:
Zum einen kann durch den Start von der Höllentalangerhütte am 2.Tag die lange Tour auf die Zugspitze um gut 2h und 650 Höhenmeter verkürzt werden, zum anderen werden allen Teilnehmern am 1.Tag noch diverse theoretische und praktische Ausbildungsinhalte vermittelt, um die schwierige Bergtour möglichst reibungslos und souverän meistern zu können. Somit ein rundes Paket für alle, die die Tour nicht irgendwie mit Müh und Not hinter sich bringen wollen, sondern den höchsten Gipfel Deutschlands mit Spaß und dem notwendigen Können erklimmen wollen.
Geplanter Ablauf
1.Tag
Wir treffen uns in der Früh in Hammersbach und steigen nach einem Ausrüstungscheck gemütlich zur Höllentaleingangshütte und weiter durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte auf, wo wir nach gut 2 Stunden ankommen. Nun kann das schwere überschüssige Gepäck in der Hütte bleiben und wir lassen uns erst einmal den Kaffee schmecken. Die Devise des restlichen Tages lautet: Möglichst viel üben, ausprobieren und lernen, ohne dabei lange Strecken oder viel Höhenmeter hinter uns bringen zu müssen. Schließlich wollen wir am nächsten Tag 100% fit sein. So nutzen wir die hüttennahen Ausbildungsmöglichkeiten und den Einstieg des Klettersteiges zur Riffelscharte, um diverse Szenarien zu üben. Wir stellen die Situation nach, wie sie uns morgen an der Randkluft, dem Übergang vom Höllentalferner in den oberen Klettersteig, erwarten wird. Üben uns in Knotenkunde, spielen den Sicherungsablauf am Gletscher mit Seil und Steigeisen durch und verbessern unsere Klettersteig-Technik, damit wir uns möglichst kraftsparend mit Gurt und Klettersteigset fortbewegen können. Wir gehen quasi alle Situationen schon einmal durch, die uns am kommenden Tag erwarten werden und bereiten uns auch darauf vor, einmal jemanden am Klettersteig nachzusichern. Nach dem Abendessen und der Tourenplanung legen wir uns zeitig ins Bett, sodass wir am nächsten Tag fit für die Zugspitze sind.
2.Tag
Früh klingelt der Wecker. Wir genießen die Stille beim Frühstück und packen alsdann unsere Sachen zusammen, um uns auf den Weg zu machen. Die ersten 30min kennen wir bereits vom Vortag und wir können uns jetzt - gut vorbereitet - auf das freuen, was noch kommen wird. Ein gutes Stück vor der berühmten "Leiter" und dem spektakulären "Brett" legen wir unsere Klettersteigausrüstung an. Alles läuft wunderbar, denn wir sind vertraut mit dem Material und wissen, wo wir steigen und greifen müssen, damit es uns möglichst wenig Kraft kostet. Nach dem grünen Buckel sehen wir den Höllentalferner das erste Mal aus der Nähe. Je nach Verhältnissen kommen jetzt die Steigeisen zum Einsatz und wir gehen in die Gletscherseilschaft. Schließlich nähern wir uns der Schlüsselstelle der Tour, der Randkluft. Auch hier wissen wir dank des Trainings vom Vortag, wie wir uns verhalten müssen und auf was es ankommt. Wenn wir den Quergang im Klettersteig oberhalb des Gletschers erreicht haben, beginnt das wahre Vergnügen. Mit herrlichem Tiefblick arbeiten wir uns Meter um Meter unserem Ziel entgegen. So langsam merken wir, dass die Luft dünner und auch die Beine allmählich doch etwas schwerer werden. Wenn wir den Eibsee das erste Mal sehen, ist es nicht mehr weit - wir sind in der Irmerscharte. Jetzt mobilisieren wir noch einmal alle Kraftreserven und sehen bald das goldene Kreuz in der Sonne blitzen. Wir haben es geschafft, der höchste Berg Deutschlands gehört uns! Nach der wohlverdienten Gipfelhalbe schweben wir mit der Seilbahn ins Tal.
Wir haben viel gelernt, unvergessliche Momente erlebt und uns vermutlich auch ziemlich geplagt.
Doch die Mühe war es wert.
Eines ist uns als Bergschule noch wichtig, an dieser Stelle zu erwähnen:
Auch dieser Kurs ist leider für Personen nicht geeignet, welche die grundsätzlichen Anforderungen an die Tour nicht erfüllen! Der Bergführer kann und wird Sie auch bei dieser Tour nicht auf den Gipfel tragen, sondern Sie müssen selbst gehen. Wer also die unten aufgeführten Anforderungen nicht erfüllt, muss damit rechnen, dass der Bergführer sie/ihn von der Tour am 2.Tag ausschließt.
Informationen zum Kurs:
- Dauer: 2 Tage
- Treffpunkt: 08:00 am Wanderparkplatz Hammersbach
- Mindestteilnehmerzahl: 4 Teilnehmer (max TN-Zahl 5)
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Zusatzkosten:
- Bergbahnen: Kosten für Talfahrt, aktuelle Preise unter www.zugspitze.de
- Übernachtung/Verpflegung: Übernachtung mit HP auf der Höllentalangerhütte (die Reservierung übernehmen wir)
- Zugfahrten: -
- Sonstige Eintritte: 5,00€ Eintritt Höllentalklamm / DAV Mitglieder 2,00€ (DAV-Ausweis!)
- Inbegriffene Leistungen: Führung durch Berg- und Skiführer
- Inbegriffene Leihausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung inkl. Helm, Klettergurt, Klettersteigset und ggf. Steigeisen
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Anforderungen an die Teilnehmer:
- Kondition: 8-10 Stunden Aufstieg in alpinem Gelände / sehr gute Kondition
- Technik: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit
- Sonstiges: -
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Benötigte Ausrüstung:
- Land: Deutschland