Zugspitze über das Höllental
Auch wenn die ersten erfahrenen Alpinisten die Tour durch das Höllental auf die Zugspitze schon bewältigt haben, ist von einer Begehung auf eigene Faust aktuell noch abzuraten. Ab dem Grünen Buckel trifft man auf eine geschlossene Schneedecke und auch im oberen Klettersteig sind die Drahtseile noch weite Strecken unter dem Schnee eingeschlossen. Insbesondere der Bereich am der Irmerscharte erfordert umfangreiche alpine Kenntnisse, Sicherungstechniken und solides Können. Insgesamt müssen die Bedingungen aktuell noch als sehr schwierig bezeichnet werden, weshalb wir von einer Begehung ohne Bergführer oder entsprechendes Können noch bis Ende Juni abraten.
"Brett" und "Leiter":
Die "Leiter" sowie das "Brett" sind bei entsprechendem Können gut zu bewältigen und fast schneefrei begehbar. Die Altschneedecke zieht sich langsam zurück. Jedoch ist ab dem grünen Buckel eine geschlossene Schneedecke anzutreffen
Höllentalferner
Aufgrund der Altschneeauflage am Gletscher sind derzeit in diesem Bereich Steigeisen nicht zwingend notwendig, aber trotzdem unabdingbar mitzuführen, da sie im oberen Klettersteig zwingend notwendig sind. Die mächtige Schneedecke zieht sich nur langsam zurück und wird uns in diesem Jahr noch lange begleiten. Die Gefahr von Spaltenstürzen ist aktuell als sehr gering einzuschätzen. Die Mitnahme eines Seils wird aber aktuell trotzdem unbedingt empfohlen, da es im oberen Klettersteig zum Sichern notwendig ist. An dieser Stelle ist anzumerken, dass ein Seil alleine nichts bringt, wenn man nicht weiß, wie man damit eine solide Sicherung aufbaut!
Randkluft
Aufgrund der Schnee ist die Randkluft derzeit praktisch nicht vorhanden. Dennoch gilt speziell hier erhöhte Vorsicht, da evtl. Hohlräume unter der Schneeschicht nur schwer erkennbar sind.
Oberer Klettersteig
Ab ca. 2400 m Seehöhe liegen die Sicherungsseile immer wieder unter dem Schnee begraben. Eine durchgängige Selbstsicherung mit dem Klettersteigset ist daher nicht möglich, was ein höheres Risiko eines evtl. Abrutschens bedeutet. Auch hier bewährt sich die Mitnahme eines Seils. Ab der Irmerscharte ist überwiegend noch eine durchgängige Schneeauflage. Aufgrund der kalten Temperaturen in der Nacht ist die Spur im oberen Klettersteig recht hart, weshalb die Benutzung von Steigeisen notwendig wird.
Alpspitz-Gebiet
Die Alpspitzbahn ist geöffnet. Trotzdem sind die Bedingungen in der Alpspitz-Ferrata aktuell als schwierig zu bezeichnen. Insbesondere der Abstieg über die Ostschulter und der Rückweg über den Nordwandsteig ist momentan noch nicht gut möglich. Hier liegt einfach noch zu viel Schnee.
Update am 21.06.2021
Die Stahlsteile auf der Alpspitz-Ferrata sind im Aufstieg komplett frei. Beim Abstieg über den Ostgrat sind im oberen Bereich noch Schneefelder, die aber am Nachmittag weich sind und somit gut begangen werden können. Am Nordwandsteig sind noch 3-4 Altschneefelder, die mittlerweile aber ebenfalls eine Spur haben. Für trittsichere Bergsteiger ist die Tour somit mit entsprechender Ausrüstung gut machbar.
Am Wochenende ist gerade auf der Alpspitze mit sehr viel "Verkehr" zu rechnen. Dem entsprechend herrscht auch eine gewisse Steinschlaggefahr und die Gefahr, dass vor einem gehende Leute stürzen und einen "mitnehmen". Wir empfehlen somit für eine Begehung - insbesondere am Wochenende - Klettergurt, Klettersteigset und Kletterhelm.
Auch der sehr schwere Mauerläufersteig ist bei entsprechendem Können aktuell gut begehbar.
In den Schöngängen müssen noch zwei größere Schneefelder gequert werden, weshalb gerade die Begehung mit Kindern nur bei entsprechenden Sicherungskönnen empfohlen wird.
Wanderer, die es etwas gemütlicher angehen möchten, stehen die Wanderwege zwischen Osterfelderkopf und Kreuzeck zur Verfügung. Auch die Aussichtsplattform AlpspiX sowie die beiden Erlebniswege im Gebiet Garmisch-Classic sind geöffnet.
Hütten:
• Kreuzeckhaus ist normal geöffnet
• Stuibenhütte ist wie immer im Sommer geschlossen
• Bockhütte ist geöffnet (keine Übernachtung möglich)
Riffelscharte
Die Riffelscharte noch über weite Strecken mit Schnee bedeckt und eine Begehung ist aktuell nur erfahrenen Bergsteigern mit entsprechender Ausrüstung empfohlen. Es muss jedoch im oberen Bereich der Scharte und auch im Bereich des Abstiegs in Richtung Norden (Eibsee) noch mit größeren Altschneefeldern gerechnet werden. Hierdurch erhöht sich die Schwierigkeit deutlich. Neben der normalen Bergwanderausrüstung empfehlen wir daher die Mitnahme von Wanderstöcken und Grödeln/Schuhschneeketten bzw. Steigeisen empfohlen. Auch macht aktuell Klettersteigset, Gurt und Helm Sinn.
Matheisenkar / Hupfleitenjoch / Stangensteig
Im Matheisenkar und im kompletten Alpspitz-Gebiet liegt noch sehr viel Schnee, weshalb man die Schwierigkeiten als deutlich erhöht betrachten kann.
Der Weg über das Hupfleitenjoch zum Kreuzeck momentan noch nicht begehbar, da die Eisenbrücke noch abgebaut ist. Diese kann auch nicht umgangen werden! Für nährere Informationen hier beim Alpenverein in Garmisch anfragen!
Der Stangensteig komplett schneefrei und gut begehbar.
Zugspitze über das Reintal
Der Zustieg zur Reintalangerhütte ist problemlos möglich. Genau wie an der ebenfalls geöffneten Bockhütte freut man sich sehr über Tagesgäste.
Im Weiteren Verlauf der Tour auf die Zugspitze muss ab der Knorrhütte mit einer dicken, geschlossenen Altschneedecke gerechnet werden. Bei Nebel und schlechtem Wetter ist der Weg am Zugspitzplatt nicht immer gut sichtbar und die Orientierung kann mitunter sehr schwer sein.
Update vom 21.06
Der Schnee beginnt ca 30min nach der Knorhütte. Es hat sich hier mittlerweile eine Spur gebildet und der Schnee kann sehr gut zu Fuss begangen werden. Unsicheren Leuten empfehlen wir die Mitnahme von Grödeln.
Im Anstieg vom Sonn-Alpin bis zum Gipfel liegt aktuell noch sehr viel Schnee, weshalb die Schwierigkeiten hier deutlich erhöht sind - insbesondere bei schlechtem Wetter und eingeschränkter Sicht – und daher insgesamt von einer Begehung dieses Wegabschnittes abgeraten werden muss.
Update vom 21.06
Im oberen Bereich des Grates liegt noch sehr viel Schnee. Von einer Begehung wird hier aufgrund der Absturzgefahr immer noch abgeraten. Die Verhältnisse sollen sich aber bei der Wärme in ca 1-1,5 Wochen bessern!
Zugspitze über die Wiener-Neustädter Hütte
Auch beim Aufstieg über die Wiener-Neustädter Hütte muss noch mit sehr viel Schnee und diversen Altschneefeldern gerechnet werden. Die Mitnahme von Steigeisen ist hier empfohlen. Gurt, Klettersteigset und Helm ist hier obligatorisch mitzunehmen.
Jubiläumsgrat
Für erfahrene Bergsteiger und Kletterer ist auch der Jubiläumsgrat machbar. Allerdings sind die Schwierigkeiten aufgrund des vorhandenen Altschnees aktuell noch deutlich erhöht. Es macht hier Sinn noch ein paar Wochen zu warten.
Hütten:
• Höllentalangerhütte ist normal geöffnet
• Wiener Neustädter Hütte ist ab Mitte Juni geöffnet
• Münchner Haus bietet keine Übernachtungsmöglichkeiten an
• Knorrhütte ist normal geöffnet
Ammergauer Alpen
Alle Touren in den südlichen Ammergauer Alpen (Kramerspitze, Hoher Ziegspitz, Schellschlicht etc.) sind aktuell gut machbar. Es muss jedoch in den höheren Laden in tiefen Rinnen und Mulden noch mit kleinen Altschneefeldern gerechnet werden. Neben der normalen Bergwanderausrüstung empfehlen wir daher die Mitnahme von Wanderstöcken und Grödeln/Schuhschneeketten.
Estergebirge
Alle Touren im Estergebirge sind aktuell gut machbar. Es muss jedoch in den höheren Laden in tiefen Rinnen und Mulden noch mit kleinen Altschneefeldern gerechnet werden. Neben der normalen Bergwanderausrüstung empfehlen wir daher die Mitnahme von Wanderstöcken und Grödeln/Schuhschneeketten.
Aktuelle Empfehlungen für Bergtouren
Aufgrund der aktuell recht instabilen Wetterlage und des noch vorhandenen Altschnees in Höhenlagen über 2200m sowie in Rinnen und Mulden empfehlen wir allen Bergsteigern und Bergwanderern eine besonders gute und detaillierte Tourenplanung inkl. Zeitpuffer und unter sorgfältigen Einbezug des Wetterberichtes. Auch kann die Mitnahme von Wanderstöcken und Gödeln/Schuhschneeketten die eine oder andere gefährliche Stelle deutlich entschärfen. Des Weiteren muss man sich darüber im Klaren sein, dass auch bei sommerlichen Temperaturen im Tal es bei einem Wettersturz in den Bergen schnell sehr kalt werden und sogar Schnee fallen kann. Daher sollte neben dünnen Handschuhen und Mütze auch entsprechende Bekleidung dabei sein.